Sonntag, April 10, 2005

Liebe ist...

Beschäftigen tut es mich schon lange, aber nun hab ich etwas sehr wichtiges zumindest einmal erkannt und kann es in Worte fassen (auch wenn ich die Bedeutung erst noch richtig kapieren muss):
Liebe ist eine Willensentscheidung!
Liebe ist kein Gefühl, sondern eine bewußte Entscheidung die jeder Mensch treffen kann (oder eben nicht treffen). Darum kann Gott in der Bibel auch fordern "du sollst mich lieben!". Das Gefühl zur Liebe ist das "verliebt sein", aber wie wir wohl alle wissen, kann dieses Gefühl kommen und gehen. Und Gefühle haben wir Menschen auch nicht besonders gut unter Kontrolle. Die einen mehr, die anderen weniger. Ich kann mich daher als Mensch für beinahe irgend einen Partner entscheiden. Naja, das stimmt so nicht ganz. Aber der Verstand sollte bei der Partnerwahl einer sehr viel größere Rolle spielen als er es in der westlichen Welt landläufig tun darf. Im Film wird uns ja immer dieses ganz tolle Verliebt-sein suggeriert, welches unbedingt für eine glückliche Zweisamkeit nötig ist. Selbstverständlich dürfen auch Dinge wie Sympathie und optische Attraktivität eine Rolle spielen. Aber oft genug passiert es ja, dass man vor lauter verliebt sein die ganzen negativen Seiten am Anderen zunächst gar nicht wahr nimmt und erst viel zu spät (nach der Ehe oder dem ersten Sex) erkennt, wenn so langsam die Gefühle nachlassen. Wäre es also nicht vernünftiger, sich für jemanden zu entscheiden, den man sympathisch findet und man bereits gelernt hat, freundschaftlich miteinander auszukommen? Jemanden als Partner zu wählen, für den man gerade gar nicht so viel Gefühle empfindet und man daher viel deutlicher auch die negativen Seiten sieht? So ist man in der Lage, verstandesgemäß zu entscheiden, ob man sich ein Leben mit diesem Menschen vorstellen kann und will. Logisch wäre es quatsch, sich für eine Person zu entscheiden, mit der man nicht zurecht kommt oder die man total unattraktiv findet. Aber ich denke immer mehr, dass das Gefühl des "verliebt seins" gar keine wichtige Rolle spielen dürfte. Ausschlaggebend ist vielmehr die bewußte Entscheidung beider, den anderen zu lieben. Spricht man dann die Liebessprache des anderen richtig (bzw. lernt diese zu sprechen), so kommen die Gefühle irgendwann fast zwangsläufig. Wichtig ist hierbei allerdings wieder der Hinweis, dass die Gefühle bei uns Menschen generell Wellenbewegungen unterworfen sind. Gefühle kommen und gehen. Es gibt weder eine Garantie, dass sie ewig anhelten, genauso wenig aber, dass sie auf ewig weg bleiben. Also werden diese Liebesgefühle auch in der Ehe mal kommen und mal gehen - aber dann auch wieder kommen. Genau deshalb ist es so wichtig, als Fundament der Ehe eine bewußte ENTSCHEIDUNG zu legen, und nicht ein Gefühl!