Donnerstag, Oktober 21, 2010

Lost - The End

Achtung: mit diesem Eintrag verarbeite ich die letzten Folgen Lost. Naturgemäß erwähne ich daher einige Details. Wer die Serie also noch nicht zu Ende geschaut hat und sich Überraschungen nicht verderben möchte sollte lieber nicht weiter lesen.

Soeben habe ich die letzte Folge der letzten Staffel von Lost angeschaut - passenderweise mit dem Titel "The End". Irgendwie ist es ein komisches Gefühl, dass die Serie jetzt vorbei ist. Man muss den Autoren in sofern ein Kompliment aussprechen, dass sie es geschafft haben, in der letzten Staffel noch erstaunlich viel offene Fragen zu beantworten. Vieles hat tatsächlich einen Abschluss gefunden. Und bis zur Mitte der 4. Disc waren die Folgen auch echt interessant und gut (Achtung Spoiler: zum Beispiel warum Richard Alpert nicht älter wird oder warum die große Statue kaputt ist). Aber irgendwie fühlen sich die letzten Staffeln nicht mehr so an wie die ersten Staffeln von Lost, als es noch um das Ankommen auf der Insel nach dem Crash ging, um das sich-kennenlernen-und-zusammenwachsen, um die Flashbacks, die damals sich je Folge nur auf eine Person bezogen, um den Kampf ums Überleben, die Suche nach Wasser, der Erforschung des "Hatch", die Auseinandersetzung mit den "Others". Doch nun fühlt sich alles anders an. Mehr gehetzt vielleicht? schwer zu sagen, auf jeden Fall geht vieles plötzlich viel schneller. Früher stand den Charakteren nur ein kleiner Bereich der Insel zur Erkundung zur Verfügung. Jeder kleine Fleck Land musste erst erobert werden, da die Insel voller unbekannter Gefahren war. Es hat lange gedauert, bis man plötzlich auf eine neu Dharma-Station mit neuen Möglichkeiten stieß. Es hat einen Tagesmarsch gedauert um vom einen Eck der Insel zum anderen zu gelangen. Doch nun scheinen die Charaktere sich rasant von einem Flech zum nächsten bewegen zu können. Zurück zum Strand. Schwupps, und schon da. Zur anderen Insel in unter einer Stunde - kein Problem. Strecken scheinen überhaupt kein Problem zu sein, Gefahren lauern unterwegs nicht mehr und verlaufen kann man sich schon gleich gar nicht. Das fühlt sich nicht mehr wie das erste Lost an. Ich sage nicht, dass es schlecht ist, aber es ist doch anders und irgendwie fremd und eigenartig.
Aber wie gesagt, bis zur Mitte der 4. Disc war es interessant, spannend und oftmals überraschend. Doch ab der Mitte Disc 4 (also die letzten 3 Folgen inklusive dem Doppelfolge-Ende) wird es dann doch sehr eigenartig. Einige Charaktere wechseln für meinen Geschmack nochmal zu oft und für mich auch nicht glaubwürdig die Seiten (Zum Beispiel Ben, aber auch Claire).
Das Ende selbst ist irgendwie eigenartig. Ja, die Autoren haben in der letzten Staffel noch viel zum Abschluß gebracht. Aber was genau will mir jetzt das Ende sagen? Das alles nur ein Traum war? Dass eigentlich alle tot sind und die Insel nur irgendwie eine gemeinsame Na(c)h-Tot-Erfahrung war? Oder dass die Insel tatsächlich stattgefunden hat und sich nun alle viel später "im Himmel" treffen?
Sehr eigenartig und in meinen Augen auch kein würdiger Abschluss der Serie.
Und was genau meinte Jacob als er zu Jack bei der "Staffelübergabe" sagte "Now you're like me?" Was genau was Jack denn dann? Scheinbar hatte es ja keine Auswirkungen auf ihn. Er war verwundbar, er kann von Locke angegriffen werden, scheinbar kann er nicht einfach (wie Jacob) die Insel verlassen, er scheint auch nicht die Gedanken der anderen Menschen zu kennen (was Jacob ja scheinbar konnte, nachdem er ihnen allen begegnet ist). Also was genau zeichnete ihn nun aus? Ebenso als die Übergabe von Jack auf Hugo erfolgt.
Wobei ich die Rolle des Jacob ja eigentlich sehr interessant fand (der Schauspieler hat das echt toll verkörpert; vor allem den gütigen Gesichtsausdruck fand ich sehr passend).
Nun ja, jetzt ist es aus. Leider. Aber irgendwie auch gut, denn wer weiß, was aus der Serie noch geworden wäre, hätten sie weitermachen dürfen.

Bin mal gespannt wie das Ende von 24 wird. Und dann gibt's ja noch Fringe, Eureka, etc :-)

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