Sonntag, Dezember 26, 2010

Gedanken zu House, M.D. Season 6

In den vergangenen Wochen habe ich mir die 6. Staffel von House M.D. angeschaut. Staffel 5 und 6 lagen schon ne ganze Weil bei mir rum, aber irgendwie hat mich House nicht mehr gereizt. Es war immer das gleiche. Patient wird krank, dann einige mehr oder weniger hilfreiche Heilungsversuche, dann scheinbar die Lösung, dann Patient fast tot, dann die rettende Idee (oder manchmal auch nicht). Aber vor ein paar Wochen hat's mich dann doch wieder gepackt. Zunächst also Staffel 5 zu Ende geschaut, dann gleich mit Staffel 6 weitergemacht und heute waren nun die letzten Folgen dran. Zeit also, ein kleines Fazit zu ziehen (natürlich mit Spoilern, es ist ja ein Serienrückblick).
Ich muss sagen, besonders Staffel 6 hat es mir echt angetan. Die Autoren haben mal wieder (nach der Einführung des komplett neuen Teams) einen kompletten Reset geschafft. Schon die Doppelfolge zu Beginn der Staffel, mit House in der Psychiatrie, was wirklich sehenswert. Interessant zu beobachten, wie House eigentlich "gesund" werde will (deswegen hat er sich ja einliefern lassen), aber doch zuerst House-typisch dagegen ankämpft, seinen Weg für besser hält, scheinbar sogar auf seinem (falschen) Weg Fortschritte macht. Und erst durch ein weiteres tragisches Ereignis zur Einsicht kommt und wirklich Hilfe in Anspruch nimmt. Diese Wandlung war für den House-Charakter aus meiner Sicht sehr nachvollziehbar umgesetzt.
Der Rest der Staffel beschäftigt sich dann mit den Gehversuchen des "neuen" House. Irgendwie menschlicher, aber doch noch der alte House, der mal mehr und mal weniger in alte Verhaltensmuster zurückfällt. Oder sich die neuen und guten Seiten nicht anmerken lassen (oder sich nicht selbst eingestehen) will?
In der vorletzten Folge ließen die Drehbuchautoren nun auch House selbst bei seinem Therapeuten ein Fazit über ein Jahr Therapie ziehen: "Ich kam hierher, weil ich glücklich sein wollte. Ich habe es versucht, aber was habe ich nun davon? Alle anderen sind glücklich, nur ich nicht". So ungefähr sinngemäß sein Fazit. Dass ist ernüchternd und ich kann seine Sichtweise nachvollziehen. Antwort des Therapeuten: "es braucht Zeit".
An dieser Stelle hatte ich schon befürchtet, dass er rückfällig wird, Staffel 6 nur ein Experiment war und die nächste Staffel sich wieder um den alten House dreht. Und dann kam die letzte Folge. Mit einer spannenden Location, einer dramatischen Situation und alles scheint auf den großen Crash, den großen Rückfall zum alten House zuzusteuern. Und dann in den letzten Minuten die überraschende Wendung...
Staffel 6 war auf jeden Fall sehenswert, mit einem neuen House, der erste Gehversuche in Sachen Menschlichkeit unternimmt. Und dabei doch House bleibt. Interessant fand ich vor allem, wie die innere Zerrissenheit von House geschildert wurde, zwischen alten Gewohnheiten und dem Versuch "menschlicher" zu sein. House wurde einige Male mit Widersprüchen seines eigenen Weltbilds konfrontiert (normalerweise konfrontiert er ja nur andere mit Widersprüchen in deren Weltbild).
Nun bin ich gespannt auf Staffel 7 :-)

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